Mind Yourself Weekly - #06
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Videospiele sind etwas, das fast jeder in seiner Kindheit gespielt hat.
In eine virtuelle Welt einzutauchen, in der alles möglich ist. In der man tun und lassen kann, was man will.
In der man innerhalb von Minuten belohnt wird und der Fortschritt auf täglicher Basis sichtbar wird.
Das Suchtpotential ist riesig und ich bin mir sicher, dass es einige gibt, die bis heute noch Videospiele spielen. (no judgement)
Und gerade weil dein Belohnungssystem derart stark aktiviert wird, ist es schwierig aus dieser virtuellen Welt rauszukommen.
Dem Kontrast des echten Lebens in die Augen zu sehen und sich wieder Dingen zu widmen, die man halt machen muss.
Doch muss dieser Kontrast wirklich so stark sein?
Was wenn sich dein Leben auch wie ein Game anfühlen könnte?
Süchtig danach zu werden? Spass am Fortschritt haben?
Das eigene Leben als Spiel zu sehen anstatt sich mit einem virtuellen Spiel vom eigenen Leben abzulenken.
Eigentlich sollte das doch genau das Ziel sein. Doch nur die wenigsten leben diese Realität.
Was ist es, das unser Leben so ernst macht und der Grossteil der Leute sich einfach damit abfindet?
Ich möchte heute genau mit dieser Analogie dir helfen, eine neue Perspektive zu deinem Leben einzunehmen, sodass du:
Lass uns starten.
Leute outsourcen ihr Leben an Leute, von denen sie niemals die höchste Priorität sind.
Sind dann aber wütend, wenn sie dies zu spüren bekommen. Sei dies durch eine Kündigung. Durch ständige Arbeit für jemand anderen. Keine Zeit mehr für sich selber.
Alles Dinge, über die täglich beklagt wird.
Fakt ist, man hat sich selber in diese Situation gebracht.
Und diese Wahrheit kann für viele Leute schmerzen. Da sie ihr Ego verletzt.
Doch nichts und niemand hat dich in eine Situation gebracht - ausser du selber. Du hast die Verantwortung.
Klar gibt es Umstände, die Massnahmen verlangen, die man nicht umgehen kann. Sei dies aus finanziellen Gründen, familiär oder gesundheitlich.
Proaktives Handeln machen diese Massnahmen temporär - und nicht permanent.
Und dennoch fühlt sich der Grossteil der Leute in ihrer Situation gefangen. Gefangen im Spiel von jemand anderem.
Es gibt 3 grundlegende Treiber, wieso die meisten Leute ihr eigenes Spiel nur im Kopf spielen - als es tatsächlich zu leben.
Was passiert, wenn du im Videospiel die Klippe runterstürzt? Oder du das Duell gegen den Boss verlierst?
Game Over. Aber: Du kannst neu starten.
Du verlierst zwar den Fortschritt der letzten 30 Minuten (oder so) - kannst aber mit voll geladenen Kräften neu antreten.
Das echte Leben funktioniert anders. Du hast nur eine Chance. Und diese willst du nicht vergeuden.
Tatsächlich ist es genau der Wille zum Überleben, der alles in deinem Körper steuert. Der Grund, wieso sich der Mensch über tausende von Jahren derart entwickelt hat.
Und wenn er nur etwas sieht, dass eine Gefahr fürs Überleben darstellt - blockt er ab.
Angst schaltet sich ein.
Und klar, diese Mechanismus ist so wichtig für den Menschen.
Doch er kann dich eben auch austricksen. Und dich von den Dingen fern halten, die dich eigentlich zum Wachsen bringen.
Wovor hat man denn überhaupt Angst?
In 99% der Fälle geht es gar nicht ums Überleben selber. Sondern um Dinge, die der Verstand glaubt, er brauche sie zum Überleben.
Dein Job, deine Wohnung, dein Auto, das Geld auf deinem Bankkonto. Deine Freunde. Dein Umfeld.
Alles Dinge, an denen du festhältst. Was auch ganz normal ist, keine Frage.
Doch in dem Moment, wo eine Abhängigkeit von diesen Dingen entsteht, ist es problematisch. Und es kann eine Angst entstehen, sie zu verlieren.
Eine Angst, die wir im Videospiel nicht haben. Wir haben keine Angst, dass unsere hart erarbeiteten Waffen kaputt gehen. Keine Angst, dass wir alle Game-Punkte verlieren.
Und wenn es passiert, dann können wir es ja wieder machen. Du hast eben diese Abhängigkeit nicht.
Es ist also die Abhängigkeit, die du im Laufe der Jahre zu gewissen Dingen entwickelst, die Verlustängste bei dir auslöst.
Und dich eben davon abhält, Risiken einzugehen. Dich davon abhält, bewusst in die Unsicherheit zu tappen, auch wenn du noch gar nicht weisst, was auf dich zukommt.
Doch genau dort fängt das Leben sich eben anzufühlen wie ein Spiel. Du fühlst dich lebendig.
Und ich will nicht sagen "Scheiss auf alles". Nein, es ist normal, dass uns Dinge wichtig sind, die unseren Lebensstandard ermöglichen. Oder uns Freude geben.
Doch diese Dinge bleiben nicht für immer. Auch wenn du es dir jetzt wünschst.
Geld bleibt nicht für immer. Nicht jede Beziehung bleibt für immer. Dein Job bleibt nicht für immer.
Alles kommt und geht. Das Leben steht in ständiger Wechselwirkung. Alles ist im Flow.
Und du darfst nicht versuchen, die Dinge zu fest kontrollieren zu wollen. Du musst dich in deinem Kopf von diesem "Attachment" lösen.
Wenn du an etwas festhältst, verwehrst du die Möglichkeit, das etwas besseres kommt.
Im Moment wo du loslässt, tappst du in ein Meer von unendlichen Möglichkeiten.
Attached to nothing. Connected to everything.
Und genau dann kommst du in den Flow.
Sich bewusst zu werden, dass die Dinge, vor denen du Angst hast sie zu verlieren, im richtigen Zeitpunkt sowieso gehen. Oder kommen.
Und genau dann entsteht Vertrauen. Vertrauen in diesen Flow des Lebens. In das Spiel des Lebens.
Angst und Vertrauen können nicht koexistieren.
Sobald du dieses "Attachment" zu Dingen durch ein tiefes Vertrauen austauschst, wird es dir möglich sein, in die Unsicherheit zu tappen.
Und dort fängt der Spass des Spiels erst an.
In Videospielen ist alles möglich. Besonders in Open-World spielen sind die Möglichkeiten grenzenlos.
Du startest an einem Punkt und siehst auf der Spielkarte die riesigen unentdeckten Gebiete.
Zu keinem Zeitpunkt hinterfrägst du, ob du das kannst. Ob du wirklich im Stande bist, all diese Levels zu schaffen. Alles zu entdecken.
Als Kind geht es dir im echten Leben ähnlich. Du siehst keine Grenzen des Möglichen. Vielleicht wolltest du Popstar werden. Oder Fussballprofi (wie ich). Oder Astronaut.
Du hast es zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt. Du warst so überzeugt, dass du das werden willst.
Bis zu einem gewissen Alter. Einem Alter, wo deine Konditionierung ihren Lauf genommen hat.
Du angefangen hast, Dinge als richtig und andere als falsch zu werten. Dinge als realistisch oder eben unrealistisch zu werten.
Deine anfangs leere Festplatte wurde mit einem Programm überspielt. Einem Programm, das ein Mix aus den Programmen deines engsten Umfeldes ist.
Ein Programm auf dem alle Glaubenssätze abgespeichert sind. Glaubenssätze nach denen du bis heute denkst.
Und auch handelst.
Heisst jede deiner Ansichten ist im Grunde genommen wahr. Jedoch nur für dich.
Die Ansichten, die du nie hinterfragst, sind die Ansichten, die dich am stärksten zurückhalten.
Lies diesen Satz nochmals.
Es sind eben genau die Dinge, die für dich so klar und normal sind, die dein Leben bestimmen.
Wieso sollst du nicht Popstar werden?
Wieso sollst du nicht Astronaut werden?
Wieso sollst du nicht Olivenbäume in Italien züchten?
Solange du glaubst, etwas nicht tun zu können, wirst du es auch nie schaffen.
Es liegt also alleine an dir, wo du deine Limits setzt.
Lass dich nicht von deinem konditionierten Verstand manipulieren.
Lass dir nicht sagen, dass du dir zu grosse Ziele setzt. Oder das du "nur weiter träumen sollst".
Diese Stimme ist nichts anderes als ein Mix aus Glaubenssätzen, die du über dein Leben von deinem Umfeld und deinen Erfahrungen aufgenommen hast.
Diese Erkenntnis soll dir Distanz dazu schaffen. Distanz, die dir hilft, diese Dinge zu hinterfragen.
Wenn du diesem Programm blind folgst, kannst du niemals dein eigenes Spiel spielen.
In jedem Rollenspiel wird dir deine nächste Mission vorgegeben. Manchmal sogar die einzelnen Schritte, die du erledigen musst, um die Mission erfolgreich zu meistern.
Im echten Leben gibt es auch eine groben Weg, der dir vorgegeben wird.
Geh zur Schule. Schreib gute Noten. Mach eine Ausbildung. Nimm einen Job an. Verdiene gutes Geld.
Danach ist die Mission erfüllt. Weitere Wegweiser bekommst du nicht. Und ich glaube, dieser erste Wegweiser ist extrem wichtig.
Damit die Gesellschaft funktioniert und auch du ein Gefühl von Sinnhaftigkeit spürst.
Es ist ein super Fundament, um die ersten Levels des Games zu meistern.
Aber auch hier gibt es einen kritischen Punkt. Denn diese Schritte hat man meist bis zum 25. Lebensjahr durchlaufen.
Was ist danach? Genau damit haben so viele zu kämpfen.
Sie suchen direkt nach dem nächsten Wegweiser. Der nächsten Mission, wo einem alles vorgegeben wird.
Doch genau dann kann es passieren, dass du in einem Spiel von jemand anderem landest.
Irgendwann musst du dir eben deine Levels selber aufstellen. Deine Mission selber gestalten.
Zu wissen, wohin du eigentlich willst. Was dich erfüllt. Und dann einen umsetzbaren Plan aufzustellen, und dieser Richtung zu folgen.
Und ja, das ist schwierig. Und braucht seine Zeit.
Doch wenn du dich nie damit auseinandersetzt, dann spielst du dein Leben lang das Spiel von jemand anderem.
Und irgendwann holt dich diese Erkenntnis ein. Nur das du dann meist keine Zeit mehr hast, deiner eigentlichen Mission nachzugehen.
Was sind also die konkreten Schritte, die du unternehmen kannst, damit sich dein Leben mehr wie ein Videospiel anfühlt?
Damit du mehr Leichtigkeit und Spass, mehr Lebendigkeit und schlussendlich auch mehr Fortschritt in dein Leben bringst?
Diese 5 Schritte hängen stark zusammen mit dem, was du soeben gelesen hast.
Erst wenn du diese 3 Treiber, die dich ins Spiel von jemand anderem leiten, verinnerlicht hast, macht der folgende Abschnitt auch Sinn.
Du musst erkennen, dass es alleine an dir liegt, wie du dein Leben lebst. Egal, was dir alles widerfahren ist oder in welcher Situation du dich gerade befindest.
Der einzige Mensch der das ändern kann bist du.
Und der einzige Moment, in dem du es ändern kannst ist jetzt. Nicht morgen. Nicht nächste Woche. Du hast nur diesen Moment. Nutze ihn.
Erkenne durch die 3 Treiben von oben, dass dieser Shift möglich ist. Dass die einzige Limitierung du selbst bist.
Wenn du dieses Bewusstsein hast und die Verantwortung übernommen hast, kannst du dein eigenes Level erschaffen.
Wie im Videospiel brauchst du eine Art Mission. Schritte und Ziele, an die du hinarbeiten kannst. Und es liegt an dir, diese aufzustellen.
Dieser Schritt kann schwierig sein. Doch wie gesagt, wenn du ihn auslässt, spielst du in der Mission von jemand anderem.
Schreib das hin, was du wirklich willst. Nicht das, was die Gesellschaft oder dein Umfeld von dir will.
Lass dich nicht limitieren.
Brech es in kleine umsetzbare Schritte herunter.
In eine so kleine Tätigkeit, dass du gleich heute damit beginnen kannst.
Dieser Plan ist nicht in den Stein gemeißelt. Vielmehr ist es ein Iterationsprozess der sich im Verlauf anpassen wird.
Und sich eben immer mehr und mehr richtig für dich anfühlt. Doch du musst irgendwo den Stein ins Rollen bringen.
Starte also heute.
Jetzt kannst du loslegen. Und dabei sollst du Spass haben.
Wenn du keinen Spass hast, sondern von Angst und Unsicherheit gelähmt bist: Lies nochmals den Abschnitt von oben.
Geniess diese Unsicherheit. Denn dort entsteht das Wachstum. Und die Magie. Dort fängt es sich an wie ein Spiel anzufühlen.
Geh Risiken ein. Berechnete Risiken. Aber geh sie ein.
Mach Dinge, die sich unangenehm anfühlen. Mach Fehler. Mach noch mehr Fehler. Lerne daraus. Mach weiter. Und hab Spass.
Wenn sich etwas nicht richtig anfühlt, ändere den Kurs. Geh zu Schritt 2 und wechsle dein Level. Pass deinen Plan an.
Wie gesagt, nichts ist in den Stein gemeißelt. Du hast das Steuer in der Hand.
So entsteht Fortschritt mit einem Gefühl von Leichtigkeit.
In jedem Rollenspiel musst du dein Charakter upgraden. Ihm eine neue Rüstung geben. Ihm neue Waffen geben. Damit er bereit ist fürs nächste Level.
Genau das gleiche musst du auch machen.
Arbeite an dir selbst.
Analysiere deine Schwächen.
Versuch dich an Neuem.
Lerne neue Fähigkeiten.
Bilde dich weiter.
Jeden einzelnen Tag.
Investier soviel wie es nur geht in deine Entwicklung. Sodass du eben auch ready bist, für die Levels, die du dir setzt.
So viel man das auch hören mag. Und so schwierig die Umsetzung ist. So wichtig ist es eben auch.
Du hast nur diesen einen Moment. Widme diesem deine volle Aufmerksamkeit und Energie.
Verschwende sie nicht mit Dingen in der Zukunft, die zu 99% gar nie eintreten.
Im Game denkst du auch nie an das nächste Level. Nein, du bist voll und ganz im Moment.
Und genau das musst du auch machen im echten Leben. Den Plan hast du erstellt. Den Wegweiser hast du.
Wenn du immer ans nächste Level 2 denkst, bleibst du ewig in Level 1.
So stark ich gerade auf den Videospiel Vergleich eingegangen bin. Das Leben ist das Leben. Und eben kein programmiertes virtuelles Spiel.
Dinge passieren, die wir nicht kontrollieren können. Die uns nicht gefallen werden. Die uns vom Plan abbringen.
Doch das nächste Mal, wenn sich dein Leben wie eine Last anfühlt. Denk an diese Videospiel-Analogie.
Dass es Spass machen soll. Und dass du der einzige bist, der dies unter Kontrolle hat. Also nutze es aus. Bevor das Spiel zu Ende ist.
Das war's für heute. Geniess deinen Sonntag. Wir hören uns.
-Nick
Mach den nächsten Schritt, sobald du dich ready fühlst :)